Prävention sexualisierter Gewalt

Sport schafft emotionale Nähe. Die ist für das soziale Miteinander so wichtig geworden und für viele von uns ist sie der Grund sportlich aktiv zu sein. Aber gerade die emotionale Nähe und Betonung der Körperlichkeit machen den Sport für potenzielle TäterInnen attraktiv. Das eröffnet die Möglichkeit zur Grenzüberschreitung. Darum müssen wir uns auch im Sport mit dem Thema sexualisierte und interpersonelle Gewalt auseinandersetzen. Es zeigt sich, dass Sport im Verein keine geschützte Insel, sondern Teil unserer Gesellschaft mit all ihren Facetten ist.

Hinsehen!
Nicht jeder Grenzübertritt ist eine Vorbereitungstat für Missbrauch. Umso wichtiger ist es, ÜbungsleiterInnen für Grenzen zu sensibilisieren und sie im Umgang mit dem Thema „Sexualisierte und interpersonelle Gewalt im Sport“ zu stärken. Wichtig ist es präventiv tätig zu werden, um SportlerInnen zu schützen. Noch wichtiger ist es, hinzuschauen, wenn Grenzen überschritten werden und dies deutlich zu benennen. 
Als Einzelpersonen und Vereine haben wir eine Verantwortung, eine sichere und gewaltfreie Atmosphäre im Sport zu schaffen. Darum ist es wichtig, dass wir gemeinsam Maßnahmen zur Prävention und Intervention gegenüber Grenzverletzungen sowie sexualisierter & interpersoneller Gewalt erarbeiten, um in Krisen- und Verdachtsfällen die Orientierung zu behalten und damit handlungsfähig zu bleiben.

Umsetzung des Landeskinderschutzgesetzes im Sport
Das Land NRW hat als erstes Bundesland im Mai 2022 ein Landeskinderschutzgesetz verabschiedet. Ziel ist es, die Arbeit der Jugendämter in Nordrhein-Westfalen bei der Abwehr von Kindeswohlgefährdungen auf der Grundlage von § 8a SGB VIII zu unterstützen und qualitativ weiter auszubauen. Die Sicherung hoher fachlicher Standards, ein verbesserter Austausch, insbesondere zwischen den AkteurInnen des interdisziplinären Kinderschutzes sowie verbesserte Konzepte und Fortbildungen der Beteiligten sollen dieses Ziel sicherstellen. Zudem werden Kinder und Jugendliche als TrägerIinnen eigener Rechte gestärkt und müssen maßgeblich beteiligt werden, wenn es um die Gestaltung ihrer Lebenswelten, ihres Schutzes, Unterstützung und Hilfe geht.

Handlungsleitfaden für Vereine
Der Handlungsleitfaden zur Prävention und Intervention sexualisierter Gewalt im Sport richtet sich in erster Linie an die Verantwortlichen in Sportvereinen und im Übungsbetrieb – und erläutert die wesentlichen Aspekte der Prävention und Intervention bei sexualisierter Gewalt im Sport.

Hier finden Sie den Handlungsleitfaden vom Landessportbund NRW

Der KreisSportBund Kleve e.V. arbeitet derzeit an einem Schutzkonzept und einem Handlungsleitfaden, um den Vereinen eine Orientierung zu geben.
Ausführliche Informationen zur Erstellung eines Schutzkonzeptes sind auch beim LSB NRW zu finden.

Kostenfreie "Kurz und Gut"-Seminare

Der KreisSportBund Kleve e.V. ist auf dem Weg in das Qualitätsbündnis gegen sexualisierte und interpersonelle Gewalt des Landessportbunds NRW. Ziel des Qualitätsbündnis ist ein großes Netzwerk, welches sich für die Prävention und Intervention stark macht und den Vereinen Unterstützung bei ihrem Weg in die Kultur der Achtsamkeit bietet. 
Mit „Kurz und Gut“-Seminaren zum Thema Prävention sexualisierter Gewalt bietet der KSB Kleve Veranstaltungen an, um in der Breite des Vereinslebens einen ersten Einstieg in das Thema zu ermöglichen. 
Termine für Vereine sind nach individueller Absprache möglich.

Übersicht "Kurz und Gut"-Seminare

Theaterstück "Anne Tore - sind wir stark" 

Präventionstheaterprogramm für Kinder im Alter von 8 – 11 Jahren zum Thema „Grenzüberschreitungen und sexualisierte Gewalt im Sportverein“
Im Rahmen des Pilotprojektes „Qualitätsbündnis zum Schutz vor sexualisierter Gewalt im Sport“ im Land NRW wurde in enger Zusammenarbeit mit der Dortmunder Theaterpädagogin Anja Bechtel das Theaterstück „Anne, Tore – sind wir stark“ entwickelt.
Das Präventionstheaterprogramm vermittelt mit Leichtigkeit, Witz und Charme den Kindern Mut machende Inhalte zum Thema Gefühle, Berührungen und Hilfe holen. In den einzelnen Szenen geht es in kindgerechter Weise um unterschiedliche Situationen im Sport und in unterschiedlichen Sportarten, die Grenzverletzungen im sportlichen Vereinsleben beschreiben und den Umgang damit thematisieren.
Die Kinder im Publikum werden in das Theaterstück mit einbezogen und können mittels roter, gelber und grüner Karten eine Rückmeldung geben, wie sich die Kinder in der gerade vorgespielten Szene ihrer Meinung nach fühlen.
Nach dem Theaterstück arbeiten Kinder, Mädchen und Jungen nach Geschlechtern getrennt, Eltern und ÜbungsleiterInnen in getrennten Gruppen in Workshops das Gesehene auf und besprechen und vertiefen die dargestellten Situationen.

Das Angebot kann auch durch Sportvereine gebucht werden, die nicht am Qualitätsbündnis teilnehmen. Nähere Angaben dazu erhalten Interessierte bei Nathalie Tebarth.

Im Paket:

  • Theaterstück (45 Minuten)
  • Workshop für die Mädchen und Jungen (45 Minuten)
  • Eltern- und Trainerinnen- und Trainerinformationsveranstaltung (45 Minuten)

Hier geht es zum Video von "Anne Tore - sind wir stark"

Fachberatungsstelle im Kreis Kleve

Caritasverband Kleve e.V. 
Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen im Kreis Kleve
Hoffmannallee 66 - 68
47533 Kleve
02821 7209-300 
02821 7209-290

Ansprechpersonen:

Frau Katja Kleinebenne
Dipl.-Psychologin, Syst. Familienberaterin
k.kleinebenne@caritas-kleve.de

Alina Hünnekes
Kindheitspädagogin
a.huennekes@caritas-kleve.de

Ihre Ansprechpartner

Nathalie Tebarth

Geschäftsstellenleitung

Marcel Burkhardt

Fachkraft "Sport im Ganztag"

Daniel Weigand